Naturenergie Wrohm GmbH & Co.KG: Zukunftssicherung für eine Biogasanlage und die Energieversorgung des Ortes Wrohm

Auf der Suche nach einer nachhaltigen Lösung ergab sich der Austausch mit einem befreundeten Planer und Entwickler für Wärmenetze. Aus diesen Gesprächen entstand die Idee, ein Wärmenetz aufzubauen. Im Zuge der weiteren Planungen wurde deutlich, dass der Bau eines neuen Satellitenstandortes eine zukunftsorientierte und nachhaltige Ergänzung für die Biogasanlage und das Wärmenetz darstellt.
Neben der Modernisierung der Anlagentechnik werden Investitionen in ein neues Gärrestlager und ein flexibles Speicherkraftwerk am Satellitenstandort getätigt. Durch diese Maßnahmen wird die Effizienz der Anlage gesteigert und ihre Anpassungsfähigkeit an veränderte wirtschaftliche Rahmenbedingungen sichergestellt.
Im Herbst 2021 entstand die erste Idee zur Weiterentwicklung der Biogasanlage in Wrohm. Bereits im Frühjahr 2022 wurde ein Satelliten-Blockheizkraftwerk (BHKW) erworben und eine Netzanschlussanfrage gestellt. In der Folge wurden Bauanträge und Gutachten für den Satellitenstandort beauftragt.
Nach ersten Informationsveranstaltungen zeigte sich auch die Gemeinde interessiert und signalisierte ihre Unterstützung für das Projekt.
Mit dem Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 geriet das Projekt jedoch ins Wanken, da die Baukosten für das Wärmenetz stark anstiegen. In dieser kritischen Phase entschied sich die Gemeinde Wrohm, in das Projekt Wärmenetz einzusteigen, und gemeinsam wurden Fördermittel beim Land Schleswig-Holstein beantragt.
Aktuell befindet sich das Projekt in der Umsetzung: Der Satellitenstandort wird in den kommenden Wochen in Betrieb genommen, während der Bau des Wärmenetzes voranschreitet. Der erste Bauabschnitt soll kurzfristig in Betrieb genommen werden, die abschließende Fertigstellung ist für Mitte 2026 geplant. Zudem soll die Modernisierung der bestehenden Biogasanlage bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.
Wichtige Maßnahmen zur Weiterentwicklung:
Erweiterung der Biogasanlage um ein zusätzliches Gärrestlager
Beim Betrieb einer Biogasanlage entsteht als Nebenprodukt der sogenannte Gärrest. Ein zusätzliches Lager ermöglicht eine umweltgerechte Speicherung dieses Rückstands, sodass er saisonabhängig als Dünger in der Landwirtschaft eingesetzt werden kann. Diese Maßnahme verbessert sowohl die Wirtschaftlichkeit als auch die Umweltfreundlichkeit der Anlage. Zusätzlich werden größere Gasspeicher auf die bestehende Anlage aufgebaut, um bedarfsgerecht Strom produzieren zu können, während die Biogasanlage kontinuierlich Gas erzeugt.
Errichtung eines Satelliten-BHKW-Standorts als flexibles Speicherkraftwerk
Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) erzeugt aus Biogas Strom und Wärme. Ein Satelliten-BHKW ist eine externe Einheit, die das Biogas von der Hauptanlage entweder über eine Gasleitung oder in aufbereiteter Form per Tanktransport erhält. Die flexible Betriebsweise erlaubt es, Strom gezielt dann zu erzeugen, wenn der Bedarf am Markt hoch ist, und in Zeiten mit ausreichender Stromproduktion aus Wind- und Solarenergie den Betrieb zu pausieren.
Für diese Investitionen wurde die Naturenergie Wrohm GmbH & Co. KG gegründet.
Doch das Projekt sichert nicht nur den wirtschaftlichen Erhalt der Biogasanlage, sondern bringt auch Vorteile für die Gemeinde Wrohm. In den vergangenen Jahren stand jede Gemeinde vor der Herausforderung, nachhaltige Lösungen für die Energieversorgung und eine klimaschonende Dorfentwicklung zu finden.

Die Gemeinde Wrohm hat sich daher entschlossen, ein neues Wärmenetz zu errichten. Die damit verbundenen Investitionskosten werden von der Gemeinde getragen. Nach Fertigstellung soll das Wärmenetz an die Naturenergie Wrohm GmbH & Co. KG verpachtet werden, um eine nachhaltige und effiziente Wärmeversorgung sicherzustellen. Das Wärmenetz selbst bleibt Eigentum der Gemeinde Wrohm.

In Wrohm entsteht durch diese Investition eine Win-Win-Situation:
- Jörn Frahm als Betreiber kann seine Biogasanlage wirtschaftlich weiterführen.
- Der Ort Wrohm erhält ein modernes Fernwärmenetz, das mehr als 100 Haushalten eine umweltfreundliche und kostengünstige Wärmeversorgung ermöglicht. Die ersten Häuser werden ab dem Sommer angeschlossen, danach wird abschnittweise weitergebaut und nach und nach in Betrieb genommen.
Diese Investition ist also nicht nur notwendig, sondern auch eine große Chance – für den Betreiber, für Wrohm und für eine nachhaltige Energiezukunft.