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Naturenergie Wrohm GmbH & Co.KG: Zukunftssicherung für eine Biogasanlage und die Energieversorgung des Ortes Wrohm

Seit 2010 betreibt Jörn Frahm mit der Biogas Wrohm GmbH & Co. KG erfolgreich eine Biogasanlage in Wrohm. Um die Anlage auch über das Ende der staatlich garantierten Einspeise­vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) hinaus rentabel und zukunftsfähig zu halten, waren strategische Weiter­entwicklungen notwendig.
Unser Firmenkundenberater in Dithmarschen Frank Grap mit Jörn Frahm vor der Biogasanlage

Auf der Suche nach einer nachhaltigen Lösung ergab sich der Austausch mit einem befreundeten Planer und Entwickler für Wärmenetze. Aus diesen Gesprächen entstand die Idee, ein Wärmenetz aufzubauen. Im Zuge der weiteren Planungen wurde deutlich, dass der Bau eines neuen Satelliten­standortes eine zukunftsorien­tierte und nachhaltige Ergänzung für die Biogasanlage und das Wärmenetz darstellt.

Neben der Modernisierung der Anlagentechnik werden Investitionen in ein neues Gärrestlager und ein flexibles Speicher­kraftwerk am Satelliten­standort getätigt. Durch diese Maßnahmen wird die Effizienz der Anlage gesteigert und ihre Anpas­sungsfähig­keit an veränderte wirtschaft­liche Rahmen­bedingungen sichergestellt.

Im Herbst 2021 entstand die erste Idee zur Weiter­entwicklung der Biogasanlage in Wrohm. Bereits im Frühjahr 2022 wurde ein Satelliten-Blockheizkraftwerk (BHKW) erworben und eine Netz­anschluss­anfrage gestellt. In der Folge wurden Bauanträge und Gutachten für den Satellitenstandort beauftragt.

Nach ersten Informations­veranstal­tungen zeigte sich auch die Gemeinde interessiert und signali­sierte ihre Unterstützung für das Projekt.

Mit dem Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 geriet das Projekt jedoch ins Wanken, da die Baukosten für das Wärmenetz stark anstiegen. In dieser kritischen Phase entschied sich die Gemeinde Wrohm, in das Projekt Wärmenetz einzusteigen, und gemeinsam wurden Fördermittel beim Land Schleswig-Holstein beantragt.

Aktuell befindet sich das Projekt in der Umsetzung: Der Satelliten­standort wird in den kommenden Wochen in Betrieb genommen, während der Bau des Wärme­netzes voranschreitet. Der erste Bauabschnitt soll kurz­fristig in Betrieb genommen werden, die abschließende Fertigstellung ist für Mitte 2026 geplant. Zudem soll die Moderni­sierung der bestehenden Biogas­anlage bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.

Wichtige Maßnahmen zur Weiterentwicklung:

Erweiterung der Biogasanlage um ein zusätzliches Gärrestlager

Beim Betrieb einer Biogas­anlage entsteht als Neben­produkt der sogenannte Gärrest. Ein zusätzliches Lager ermöglicht eine umweltgerechte Speicherung dieses Rückstands, sodass er saison­abhängig als Dünger in der Landwirt­schaft eingesetzt werden kann. Diese Maßnahme verbessert sowohl die Wirt­schaftlichkeit als auch die Umwelt­freund­lichkeit der Anlage. Zusätzlich werden größere Gasspeicher auf die bestehende Anlage aufgebaut, um bedarfs­gerecht Strom produzieren zu können, während die Biogasanlage kontinuier­lich Gas erzeugt.

Errichtung eines Satelliten-BHKW-Standorts als flexibles Speicherkraftwerk

Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) erzeugt aus Biogas Strom und Wärme. Ein Satelliten-BHKW ist eine externe Einheit, die das Biogas von der Haupt­anlage entweder über eine Gas­leitung oder in aufbereiteter Form per Tank­transport erhält. Die flexible Betriebsweise erlaubt es, Strom gezielt dann zu erzeugen, wenn der Bedarf am Markt hoch ist, und in Zeiten mit ausrei­chender Strom­produktion aus Wind- und Solar­energie den Betrieb zu pausieren.

Für diese Investitionen wurde die Naturenergie Wrohm GmbH & Co. KG gegründet.

Doch das Projekt sichert nicht nur den wirt­schaftlichen Erhalt der Biogasanlage, sondern bringt auch Vorteile für die Gemeinde Wrohm. In den vergangenen Jahren stand jede Ge­meinde vor der Heraus­forderung, nachhaltige Lösungen für die Energieversorgung und eine klima­schonende Dorfentwicklung zu finden.

Das neue Satelliten-Blockheizkraftwerk

Die Gemeinde Wrohm hat sich daher ent­schlossen, ein neues Wärmenetz zu er­richten. Die damit verbundenen Inves­titionskosten werden von der Gemeinde getragen. Nach Fertigstellung soll das Wärmenetz an die Natur­energie Wrohm GmbH & Co. KG verpachtet werden, um eine nachhaltige und effiziente Wärme­versorgung sicherzustellen. Das Wärmenetz selbst bleibt Eigentum der Gemeinde Wrohm.

Im Inneren des Satelliten-Blockheizkraftwerks

In Wrohm entsteht durch diese Investition eine Win-Win-Situation:

  • Jörn Frahm als Betreiber kann seine Biogasanlage wirtschaftlich weiterführen.
  • Der Ort Wrohm erhält ein modernes Fernwärmenetz, das mehr als 100 Haushalten eine umwelt­freundliche und kostengünstige Wärme­versorgung ermöglicht. Die ersten Häuser werden ab dem Sommer angeschlossen, danach wird abschnitt­weise weitergebaut und nach und nach in Betrieb genommen.

Diese Investition ist also nicht nur notwendig, sondern auch eine große Chance – für den Betreiber, für Wrohm und für eine nachhaltige Energiezukunft.

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